Einzelhandel · Berlin, Deutschland

Mode­desi­gner William Fan

William Fan ist deutscher Mode­desi­gner und hat 2015 sein gleich­namiges Modelabel gegründet. Fan fügt euro­päische und chine­sische Einflüsse in seiner Arbeit zusammen, wodurch eine besondere Verbin­dung beider Kulturen entsteht.

Sein Portfolio umfasst Ready-to-wear, Lederwaren, Schuhe, Accessoires und Haushaltsgegenstände. Das Möbelbausystem USM Haller ist immer wieder Teil seiner Präsentationen, auch sein Berliner Showroom und sein Büro sind mit dem modularen System ausgestattet.

Angefangen hat die Zusammenarbeit zwischen William Fan und USM mit zahlreichen Auftritten zur Berliner Fashion Week. Hier dienten die Möbel von USM der Präsentation im Pop-Up-Shop und waren auch immer wieder Teil der Inszenierungen auf dem Laufsteg.

Erzählen Sie uns etwas über die Gründung Ihres Labels. Wie haben Sie Ihre Leidenschaft für Modedesign entdeckt und wann kam es zur Gründung?
In meiner Kindheit entdeckte ich den Spaß, mich zu verkleiden. Kleidung wurde für mich schnell als Medium genutzt, um mich auszudrücken. Neben der Musik war Mode identitätsstiftend und gab mir die Kraft, meine eigene Sprache zu entwickeln. Nach dem Bachelor an der Kunsthochschule ArtEZ University of the Arts in Arnheim arbeitete ich 3 Jahre in der Industrie, um anschließend meinen Master und Meister an der Weissensee Kunsthochschule Berlin zu absolvieren. Mit meiner Abschlusskollektion habe ich mich dann selbstständig gemacht. 2015 gründete ich offiziell die Marke WILLIAM FAN.

Welche Erfahrungen oder Einflüsse haben Ihre Designkarriere geprägt?
Als Kind von chinesischen Immigranten und in der Diaspora aufzuwachsen, war für mich normal. Jedoch hat sich mit der Zeit meine Wahrnehmung auf mich und die Kultur meiner Familie immer mehr verändert. Ich reiste nach Hongkong und China und entdeckte eine neue Welt, die mir sehr vertraut war. Meine Kreationen haben starke asiatische Einflüsse und ich suche ständig eine Balance zwischen europäischen und asiatischen Werten. Auch spielt das Thema Geschlechtertrennung eine große Rolle. Wir unterscheiden nicht im gelernten binären System, sondern befinden uns sozusagen in einer neuen Grauzone, wo kein Unterschied gemacht wird zwischen Mann und Frau. Kleidung soll meiner Meinung nach nicht in Geschlechtern unterteilt sein.

Was zeichnen Ihre Kleidungsstücke aus?
Es sind am Ende gute Garderoben, Klassiker mit Twist. Sie haben die Stärke sehr leger und doch elegant zu sein. In meinen Augen haben wir eine neue zeitgenössische Sprache entwickelt, die global funktioniert und Menschen mitreißt in ihrer Funktion, Ruhe und Präzision. Es sind nur kleine Unterschiede, die den großen Unterschied ausmachen. Wir glauben nicht an Saisons. Die Kollektionen werden immer weiterentwickelt und aufeinander aufgebaut. Wir verkaufen immer noch Styles, die vor 8 Jahren ihr Debüt gefeiert haben.

Was hat Sie dazu inspiriert, mit USM zusammenzuarbeiten?
USM in der Mode beziehungsweise in einen Modenschau-Kontext zu bringen, fand ich spannend, weil die Möbel natürlich auf den ersten Blick eher mit dem Zuhause und mit dem Büro assoziiert werden. USM hat die Stärke, auch im konzeptionellen Raum herauszustechen.

Inwiefern spiegelt die Auswahl der USM Möbel Ihre Designphilosophie wider?
USM ist für mich eines der prägnantesten Möbel, die ich kenne. Von ihrer Beständigkeit, Funktionalität und Modularität bin ich als Designer natürlich sehr angetan. Vor der gemeinsamen Zusammenarbeit habe ich schon USM Möbel besessen und bin schlichtweg begeistert. Gutes Design möchte am Ende Ruhe schenken und den Kunden Freiheit, Organisation und Funktion geben. Das alles bringt USM mit und bietet Individualismus im Uniformellen. Dieses Konzept ist so zeitlos und bringt seit vielen Jahrzehnten so viel Struktur in Büros und Heim. Ich glaube fest daran, dass Nachhaltigkeit beim Design und der Qualität anfängt, und dass der Erfolg von USM auf diesen Säulen basiert.

Welche Visionen haben Sie für die Entwicklung Ihres Labels?
Ich möchte mein eigenes Haus kreieren. Ich liebe, es Welten aufzubauen und mich in vielen Produktgruppen auszuprobieren. Mode ist unser Kerngeschäft und wird es, denke ich, auch immer bleiben. Vor einem Monat haben wir FAN PLAZA ins Leben gerufen. Ein Store für Geschenke und Souvenirs, in dem moderne Stationary auf antike Objekte und alte Bücher/Magazine trifft. Dieser Raum wird in Zukunft mit Kunst, Musik und Design bespielt werden und inspirierende Persönlichkeiten zu Gast haben. Ich suche immer nach neuen Wegen, Design zu verstehen und zu inszenieren.

Fotograf: Clemens Poloczek

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